Ein paar Gedanken zu Silvester
30. Dezember 2024
Mal ein paar Gedanken zu Silvester

Silvester, der Glaubenskrieg aller Hundehalter!
Man kann zu den Silvester-Böllern stehen wie man will, aber es wird nunmal jedes Jahr vom 28.12. bis ca. 2.1. geböllert und Raketen abgeschossen, daran ändern keine geteilten Bildchen und noch so herzzerreißende Posts etwas.
Und nein, es hat nicht jeder Hund oder jedes Tier Angst an Silvester! Die meisten Hunde sind dabei sogar völlig entspannt, im Gegensatz zu ihren Frauchen oder Herrchen.....
Man kann Geräuschempfindlichkeit sogar trainieren.
Jetzt hast Du aber einen Hund, der an Silvester ängstlich oder sogar panisch reagiert: Was tun?
Im Netz liest man viele Tipps, aber auch mindestens genauso viel Warnungen zu den Tipps....
Du findest zu diesem Thema viel Pro und viel Contra. Selbst unter Tierärzten ist dieses ein jährlich stattfindendes Streitthema. Eierlikör ist Alkohol und somit toxisch. Ja natürlich, aber auch für Menschen!
Kein verantwortvoller Hundehalter wird auf die Idee kommen, einem Dackel eine ganze Flasche Eierlikör zu trinken geben. Jeder der/die Hundi Eierlikör zur Beruhigung gibt, macht das, weil ihm sein Hund sehr am Herzen liegt und wird somit auch sehr dosiert damit umgehen. Ich habe auch noch nie gehört, das ein Hund an Silvester mit einer Alkoholvergiftung in eine Tierklinik eingeliefert wurde..... (im Gegensatz zu Menschen ;))Also, wenn Du Deinem Hund ein bisschen Eierlikör zur Entspannung gibst, dann tu es einfach und trink vor allem selber einen, damit Du entspannter wirst. Denn das ist das beste was Du für Deinen Hund machen kannst, selber entspannt sein und ihm dadurch Sicherheit geben!
Mythos 2: Hundi streicheln, beruhigen und auf keinem Fall alleine lassen
Unter Umständen bestätigst Du Deinen Hund durch das Streicheln und "Beruhigen". Das kommt aber auf den Hund an und glaub mir, Hunde wissen am besten, was ihnen in diesem Moment hilft!
Kommen sie zu Dir und suchen Deine Nähe, dann gib ihm die Nähe und steichel ihn. Andere Hunde wiederum verkriechen sich ins dunkle Badezimmer, in die Dusche, hintern Schrank, unters Bett, uvm. "Hey Hundi, im Internet steht Du sollst nicht alleine sein, hast Du das nicht gelesen?" --- Dann lass ihn bitte dort in Ruhe. Viele Hunde fühlen sich in "Höhlen", ihrer Hundehütte, oder unterm Bett, oder oder oder am sichersten.Mythos 3: Laute Musik anmachen
Auch hierüber gibt es viele widersprüchliche Gedanken! "Laute Musik ist nicht gut für das Gehör des Hundes, schließlich hören sie 100mal besser als wir Menschen....." Die meisten Hunde schlafen völlig gechillt bei lauter Musik. Also, wenn es Deinem Hund hilft (und Dir ;)), dann mach es.
Was mir persönlich viel mehr Sorgen bereitet, sind die ständigen Meldungen von vermissten und entlaufenden Hunden an Silvester! Warum können Hundehalter nicht auf ihre Hunde aufpassen? Jeder weiß um diese Jahreszeit und wenn Dein Hund Angst, Panik, geräuschempfindlich ist oder Du Deinen Hund noch kein Jahr hast und ihn somit nicht einschätzen kannst, dann pass gefälligst auf Deinen Hund auf! Lass ihn in dieser Zeit nicht ohne Leine draußen laufen, auch nicht im eigenen Garten! Ein vernünftig eingestelltes Halsband und/oder Geschirr, wo Hundi nicht rausflüchten kann, sollte selbstverständlich sein. Auch bitte kein billiges 1,99 € Halsband mit diesen Plastikverschlüssen, die nichts halten. Ich hab schon reichlich Halsbänder mit Plastikverschlüssen auseinanderfliegen sehen.......
Wenn Hundi losrennt, solltest Du ihn halten können und das Material muss auch halten. Eine vernünftige Leine mit einen stabilen Haken dran, sollte eh zur Grundausstattung gehören!Du als Hundehalter/in bist für Deinen Hund verantwortlich und niemand anderes!
Also sichere bitte Deinen Hund und halte ihn fest! Und lasse ggf. niemanden mit Deinem Hund rausgehen, der nicht in der Lage ist, auf Hundi zu 100% aufzupassen!
Hunderte Hunde müssen an Silvester mit ihrem Leben bezahlen, weil ihre Besitzer unverantwortlich sind!
Ein Hund der in PANIK wegrennt, hört nicht mehr und kommt auch meistens nicht von alleine zurück. Sie sind im Panik- und natürlichem Fluchtmodus!
Also passt bitte auf Eure Vierbeiner auf!
In diesem Sinne wünsch ich Euch ein gesundes neues Jahr!
Hundetrainer Wolfgang Maschewski

Warum rennt dein Hund bellend zur Tür, wenn es klingelt? Du kennst es sicher: Es klingelt an der Tür, und plötzlich verwandelt sich dein sonst so entspannter Hund in eine sirenenartige Alarmanlage auf vier Beinen. Aber warum machen Hunde das? Und noch wichtiger: Wie kannst du das Verhalten ändern, wenn es dich (und vielleicht auch deine Nachbarn) in den Wahnsinn treibt? 1. Warum bellen Hunde, wenn es klingelt? Es gibt mehrere Gründe, warum Hunde auf das Klingeln reagieren wie ein Security-Team auf Alarmstufe Rot: Instinktive Schutzreaktion: Dein Hund sieht euer Zuhause als sein Revier. Wenn es klingelt, bedeutet das: Eindringling im Anmarsch! Also wird lautstark gewarnt, um den Fremden (Postbote, Nachbar, Pizza-Lieferant) zu vertreiben. Erlerntes Verhalten: Wenn dein Hund jedes Mal, wenn es klingelt, Aufmerksamkeit bekommt (z. B. weil du zur Tür rennst, ihn ansprichst oder ihn beruhigen willst), verstärkt das sein Verhalten. Er lernt: Klingeln = Action = Ich muss bellen! Aufregung und Neugier: Manche Hunde sind einfach aufgeregt, wenn Besuch kommt. Sie verbinden das Klingeln mit der Möglichkeit, neue Leute zu begrüßen oder bekannte Gesichter wiederzusehen. 2. Was kannst du dagegen tun? Die gute Nachricht: Du kannst deinem Hund beibringen, entspannter auf das Klingeln zu reagieren. Hier ein paar bewährte Methoden: Ruhiges Verhalten belohnen Statt deinen Hund fürs Bellen zu bestrafen, übe mit ihm gezielt, ruhig zu bleiben. Eine Möglichkeit: Lass ihn auf seinen Platz gehen, wenn es klingelt, und belohne ihn für stilles Verhalten. Das Klingeln entmystifizieren Wenn dein Hund nur auf das Klingeln reagiert, kannst du es zu einem normalen Geräusch machen. Übe mit einer Aufnahme einer Türklingel und steigere langsam die Lautstärke. Belohne deinen Hund für Gelassenheit. Alternatives Verhalten etablieren Bringe deinem Hund bei, dass er sich auf einen festen Platz begeben soll, wenn es klingelt. Nutze ein Kommando wie „Auf deine Decke“ oder „Bleib“ und belohne ihn, wenn er es befolgt. Klare Regeln für Besucher Sag deinen Gästen, dass sie deinem Hund erst Aufmerksamkeit schenken, wenn er ruhig ist. Kein Begrüßen, solange er wie ein Flummi umherspringt oder bellt. Training mit Konsequenz Klingeltraining funktioniert nur, wenn du konsequent bleibst. Setze feste Regeln und sorge dafür, dass dein Hund versteht, was du von ihm willst – mit Geduld und Klarheit. 3. Fazit Hunde bellen an der Tür nicht, weil sie dich ärgern wollen, sondern weil sie ihre Aufgabe als Wachhund (über-)ernst nehmen oder schlicht aufgeregt sind. Mit Training, Geduld und klaren Signalen kannst du deinem Hund beibringen, dass er auch entspannter auf das Klingeln reagieren kann. Und wer weiß – vielleicht wirst du irgendwann einen Hund haben, der beim Klingeln einfach weiter auf seinem Platz chillt. Bis dahin: Bleib dran und viel Erfolg beim Training!