Müssen Hunde mit jedem Hund spielen?

20. Juni 2022

Müssen Hunde mit jedem Hund sozialisiert sein?!

MÜSSEN HUNDE MIT JEDEM HUND "SOZIALISIERT" SEIN?

Hundehalter bekommen oft, wenn sie für ihren Hund Kontakt mit fremden Hunden ablehnen, zu hören, dass ihr Hund "schlecht sozialisiert" wäre.
Es fallen Sätze wie: "ach ist er unverträglich"? oder "was haben Sie für einen aggressiven Hund"? Diese Sätze werden dann von tiefsinnigen, vielsagenden und immer vorwurfsvollen Blicken begleitet.
Solche Sätze sind gemein, denn sie sollen dem Gegenüber suggerieren, in der Erziehung des eigenen Hundes versagt zu haben. Das erzeugte Gefühl: man erfüllt nicht die Erwartung einen uneingeschränkt und in jeder Situation freundlichen Hund zu haben.
Manche Hundehalter fühlen sich dadurch so unter Druck gesetzt, dass sie lieber lügen. Sie schummeln dann indem sie sagen ihr Hund hätte Flöhe oder eine schlimme ansteckende Krankheit. Andere Hundehalter stürmen Hundeschulen in der Hoffnung einen mit jedem Hund verträglichen Hund zu bekommen. Durch diese Forderung nach dem ultimativ verträglichen Hund unterliegen sie anscheinend dem Druck, ihren Hund zwanghaft dahin erziehen zu müssen, dass er sich sofort freundlich und spielbereit gegenüber jeden anderen Hund verhalten und aggressives Verhalten anderer Hunde einfach ignorieren soll.
Das allgemeine "Totschlagargument" bei der Forderung zum "ich spiele mit allen Hund" ist, dass der Hund doch ein Rudeltier sei.

DAS STIMMT NICHT

Hunde sind zwar Rudeltiere aber auf Hundewiesen trifft sich kein "Rudel", sondern fremde Hunde. Sind es mehrere Hunde die sich kennen, spricht man von einer Meute, nur bei Hunden die aus einem Familienverband stammen ist der Begriff "Rudel" zulässig.
Wenn das Gegenüber mit diesem Argument kommt, dann empfiehlt sich ein mitleidiger, vielsagender, tiefer Blick und die kurze Anmerkung: "Sie verstehen aber nicht viel von Hunden"?

MENSCHEN DIE MEINEN JEDER HUND "SPIELT" MIT ANDEREN HUNDEN HABEN UNRECHT
Hunde wissen nichts um die menschliche Definition von Sozialverträglichkeit. Sie sehen auch keinen Sinn dahinter mit fremden Hunden "spielen" zu müssen. Ganz unter uns - ist das bei Menschen anders? Welcher Mensch mag schon jedem anderen Menschen etwas zu tun haben? Hier haben wir also einen höheren moralischen Anspruch an unsere Hunde als an uns selbst. Unsere Hunde sollen das tun, was wir selbst niemals tun würden - mit jedem fremden Menschen, ganz ohne Kennenlernphase gut Freund sein.

HUNDEBEGEGNUGEN BRAUCHEN MANAGEMENT

Ein Hundehalter, der darauf hofft, dass der eigene Hund ohne jegliches Management und Führung durch seinen Menschen immer freundlich bleibt, nie in einen Konflikt gerät und uneingeschränkt hundespielwiesentauglich ist, hat eine realitätsfremde Erwartungshaltung an seinen Hund. Ausgeprägt ist dieses Verhalten meist bei Einzelhundehaltern. Sie meinen es gut aber die Folgen sind fatal.
Hundebegegnungen sind nur dann eine Bereicherung wenn die Vierbeiner Zeit haben einander kennen zu lernen und auch entscheiden dürfen welchen Hund sie mögen und welchen nicht.
Bevor man sich in Hundebegegnungen stürzt sollte man 2 Dinge tun: Ein sicheres Abbruchkommando trainieren und sich einen realistischen Blick für die Bedürfnisse und Vorlieben des eigenen Hund aneignen.

DER TUTNIX

Wenn ein Hund in Lauerhaltung flach am Boden liegt und einen anderen Hund fixiert, dann ist das keine Spielaufforderung. Wenn ein Vierbeiner wie ein D-Zug in eine Gruppe von Hunden kracht ist das keine freundliche Handlung und jeder vernünftige Hund wird das umgehend sanktionieren. Wenn ein Rüde eine Hündin bedrängt, ist das nicht "lieb" und jede anständige Hundedame wird dem Hundemann zeigen wo der Bartl den Most holt.
Hundehalter die ihre Hunde so agieren lassen sind ausgesprochen unbeliebt. Sie zeigen, dass ihr Hundewissen bei Null liegt und sie gefährden andere Hunde, möglicherweise auch fremde Menschen. Es soll schon Schlägereien deswegen gegeben haben, nicht zwischen den Hunden sondern zwischen Zweibeinern.
Dem Tutnix tut es ebenfalls selten gut. Entweder wird er von einem größeren Hund verhauen oder er macht eine unliebsame Begegnung mit einem Zweibeiner der seinen Hund beschützen will. In jedem Fall wird es eine unerfreuliche Erfahrung sein, die das Verhalten des Hundes negativ prägen kann.

SOZIALVERTRÄGLICHKEIT

Sozialverträgliche Hunde nähern sich langsam und respektvoll, sie laufen Bögen, sie geben anderen Hunden Raum und ziehen sich zurück wenn sie merken, dass der andere Vierbeiner keinen Kontakt wünscht.
Sie sind weder aufdringlich noch überdreht. Wer solches Verhalten seines Hundes zulässt, ist auch als Hundebesitzer alles andere als „sozialverträglich“. Die Sozialverträglichkeit des eigenen Hundes beginnt beim Besitzer und zwar mit der Einstellung niemanden belästigen zu wollen, sie bedeutet Neutralität des Hundes gegenüber seiner Umwelt und sie bedeutet Kommunikation unter Hundehaltern.

VERTRÄGLICHKEIT KANN MAN NICHT ANERZIEHEN

Man kann die Einstellung seines Hundes zu anderen Hunden nicht mit Erziehung verändern. Man kann ihm nicht anerziehen jeden fremden Hund zu mögen. Man kann niemals Charakter durch Ausbildung verändern.
Was man kann, das ist einen Hund zum Gehorsam zu erziehen, so dass man Hundebegegnungen moderieren und eventuell auch abbrechen oder ganz vermeiden kann.
Ein sozialverträglicher Hund ist ein Hund der Konflikten aus dem Weg geht, sie vermeiden kann. Keinesfalls aber ein Hund der mit allen anderen Hunden Kontakt sucht.
Auch ein Hund hat das Recht andere Hunde nicht zu mögen. Er hat das Recht auf seine Individualdistanz. Das macht ihn nicht zu einem "schlechten Hund", ganz im Gegenteil.

ALLE HUNDE SPIELEN

Das ist ein menschliches Konzept, eine Vorstellung die vorwiegend bei wenig hundeerfahrenen Menschen zu finden ist. Hunde "spielen" selten, meist "trainieren" sie. Wenn eine Meute einen kleinen Hund hetzt, dann ist das nicht ein Fitlauf sondern Jagdverhalten. Was Hunde gerne tun ist, dass sie mit anderen Hunden kooperieren, das impliziert aber dass der Mensch dabei mitmacht. Hundehalter die tief in ihrem mobilen Telefon versunken sind oder tratschen, die sind keine Kooperationspartner sondern Menschen die ihren Hund "abgeben", ihn sich selbst überlassen. Wenn es dann kracht, dann fallen diese Menschen aus allen Wolken und machen meist alle anderen aber nie sich selbst dafür verantwortlich.
von Wolfgang Maschewski 25. Juli 2025
Problemhund und keine Lösung in Sicht? Bei der Dogs Academy Bramsche setzen wir auf strukturierte Nasenarbeit, klare Führung und individuelle Auslastung – statt leerer Theorien. Für mehr Ruhe, Fokus und echte Veränderung. Region: Bramsche, Osnabrück & Umgebung.
von Wolfgang Maschewski 25. Juli 2025
Nasenarbeit ist die natürlichste Form der Auslastung für Hunde. Egal ob Mantrailing, Scent Detection, Object Trailing, Fährtenarbeit oder Dummytraining – Sucharbeit fordert Körper und Geist. Ideal für aktive Hundehalter im Raum Bramsche, Osnabrück und Umgebung.
von Wolfgang Maschewski 8. Juli 2025
Dummytraining in Bramsche & Osnabrück: Apportierspaß für Hunde mit Köpfchen. 6 Termine für Teams, die mehr wollen als nur Bällchen werfen. Jetzt starten!
von Wolfgang Maschewski 7. Juli 2025
Pettrailing Einstiegskurs für Mantrailer: Lerne, wie Dein Hund vermisste Hunde oder Liegestellen aufspürt. Perfekt für Hobby oder zukünftige Einsätze.
von Wolfgang Maschewski 4. Juni 2025
Problem mit Leinenführigkeit oder Hundebegegnungen? Lies, wie unser 1:1 Coaching echte Veränderung schafft – mit Führung, Klarheit und echtem Training.
von Wolfgang Maschewski 4. Juni 2025
Dein Hund hat eine feine Nase – aber nutzt er sie auch richtig? In unseren neuen Scent Detection Kursen zeigen wir dir, wie du das unglaubliche Potenzial der Hundenase sinnvoll auslastest. Egal ob Familienhund, Sportskanone oder Spürhund in Ausbildung – hier geht’s ans Eingemachte: Geruchsunterscheidung, Anzeigeverhalten und Nasenarbeit auf hohem Niveau. Und das Beste: Unsere neuen Kurse starten in Kürze! Melde dich jetzt an und sichere dir einen Platz in unserem ersten Durchlauf! 🐾 Was ist Scent Detection überhaupt? Scent Detection (auch bekannt als Spürhundetraining oder Geruchsunterscheidungstraining) ist die gezielte Suche nach bestimmten Gerüchen – zum Beispiel Tee, Geld, Gewürze, Zahnpasta oder auch Alltagsgegenstände. Die Hunde lernen, einen zuvor trainierten Geruch sicher zu erkennen und anzuzeigen, sei es in einem Raum, an einer Wand, im Line-Up oder unterwegs draußen. Diese Arbeit wird professionell in Bereichen wie Drogen-, Sprengstoff- oder Artenschutz eingesetzt – aber auch für Familienhunde ist Scent Detection ein geniales Auslastungstool, das: ✅ mental fordert ✅ die Nase sinnvoll beschäftigt ✅ das Selbstvertrauen stärkt ✅ und die Bindung zum Menschen verbessert 🔍 Für wen ist der Kurs geeignet? Ganz ehrlich? Für fast jeden Hund! Unsere Scent Detection Einsteigerkurse richten sich an: - Neugierige Hundehalter, die ihren Hund sinnvoll beschäftigen wollen - Teams, die bereits Mantrailing oder Objektsuche betreiben und etwas Neues suchen - Fortgeschrittene, die gezielt am Anzeigeverhalten arbeiten möchten - Menschen mit Interesse an Spürhundearbeit auf professionellem Niveau Egal ob dein Hund jung oder alt ist – Scent Detection geht immer. Denn geschnüffelt wird, solange die Nase funktioniert! 🧪 Was erwartet dich im Kurs? Unser Spürhundetraining ist praxisnah, systematisch aufgebaut und mit viel Know-how aus der echten Spürhundearbeit entwickelt. Wir trainieren in kleinen Gruppen, individuell angepasst an den Trainingsstand jedes Teams. Inhalte der Einsteigerkurse: 🔸 Einführung in die Geruchsunterscheidung 🔸 Geruchsaufnahme und Geruchsträger 🔸 Line-Up Suche: Reihenuntersuchung mit Zielgeruch 🔸 Anzeigeverhalten (Sitzen, Liegen, Freezing) 🔸 Scent Detection zuhause: Training für drinnen 🔸 Erste Suchaufgaben an Wand, Fläche und in Räumen Und das alles mit Spaß, aber auch strukturiert und zielführend. Kein Clicker-Geklimper ohne Sinn, sondern Training mit Plan. 📅 Kursstart – Sei beim ersten Durchlauf dabei! Unsere ersten Scent Detection Kurse starten demnächst in Bramsche – und du kannst zu den ersten Teams gehören, die in den Genuss dieses besonderen Trainings kommen. 🗓 Kursstart: Fr., 4.7.25 um 16:30 Uhr 📍 Ort: Dogs Academy Bramsche ⏰ Dauer: 6 Einheiten à 90 Minuten 💶 Kosten: 180,-€ 👥 Teilnehmerzahl: Max. 6 Teams pro Kurs ➡️ Jetzt Platz sichern und Hund zum Superschnüffler machen! 📩 Anmeldung & Infos: Scent Detection Spürhundtraining Bramsche 🔎 Warum Scent Detection? Weil Nasenarbeit mehr ist als nur Suchspielchen. Weil dein Hund dafür gemacht ist. Weil es Spaß macht, zuzusehen, wie dein Hund wächst – an Aufgaben, an Selbstvertrauen, an Können. Und weil du es verdient hast, Teil eines richtig coolen Teams zu sein.
Hundeschule Bramsche Osnabrück
von Wolfgang Maschewski 13. Mai 2025
Deckentraining ist kein Wundermittel. Erfahre, warum echte Hundeerziehung mehr braucht als Liegenbleiben auf Kommando – Klartext für Hundehalter.
von Wolfgang Maschewski 23. April 2025
Entdecke Object Trailing – die präzise Nasenarbeit für dich und deinen Hund. Erfahre alles über den Kursstart und unsere drei aufbauenden Module für eine starke Mensch-Hund-Teamarbeit. Jetzt anmelden!
von Wolfgang Maschewski 23. April 2025
Steckst du im falschen Hundetraining fest? Erfahre, warum du besser heute als morgen aussteigen solltest – und wie du mit klarer Führung statt Keksen echte Erziehung erreichst.
Dogs Academy Bramsche
von Wolfgang Maschewski 15. April 2025
In unserer Welpenschule lernen Hunde von Anfang an alltagstaugliches Verhalten – mit Spaß, Struktur und klarer Führung. Spielerisches Training, sichere Gruppen und eine sinnvolle Trennung nach Größe sorgen für einen gelungenen Start ins Hundeleben.